Berlin Short Encounters: Space
11. November 2021 @ACUDkino Kino 1, 17:00 Uhr
Am I on Mars?
Von Matteo Niccolai | Deutschland | 2021 | 12'
Es ist viel zu leicht, zu vergessen, wer wir sind. Wir leben in der Hoffnung, dass wir eines Tages aufwachen und uns wieder an alles erinnern. Am I on Mars? handelt von der Feststellung, dass es Zeit ist, aufzubrechen, sich zu befreien und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Dass es an der Zeit ist, sein wahres Selbst anzunehmen, das man bisher verborgen oder vergessen hatte. Es gibt einen nackten Teufel in dir, der gehört werden will, er wird schreien und weinen, bis es so weit ist. Und an diesem Punkt wird er deine Rüstung werden.
Biofilmografie
Matteo Niccolai wurde in Genua, Italien, geboren und begann schon in jungen Jahren, kurze experimentelle Videos zu drehen. Dann verlagerte sich sein Interesse für lange Zeit auf die Musik, in der er zunächst Operngesang und später Komposition studierte und mit elektronischer Musik experimentierte. In Berlin komponiert und produziert er seit 2013 unter dem Namen Matresanch Musik für zeitgenössischen Tanz und Film. Im Laufe der Jahre hat er Kurzfilme und Musikvideos geschnitten, das Projekt Am I On Mars?, das dieses Jahr auf dem Visionär Film Festival präsentiert wird, ist sein Regiedebüt.
La Passeggiata
Von Lisa Hoffmann & Moritz Hossli | Deutschland | 2021 | 6'
Eine junge Frau verliert sich gedankenvoll in der architektonischen Kulisse von Marzahn in Berlin. Im Abgleich mit Szenen und Tönen aus La Notte (Michelangelo Antonioni, 1964) untersucht der Film die cineastische Qualität der ehemals utopischen Urbanität Marzahns. Die Melancholie der Protagonistin spiegelt sich in leeren Räumen und planstädtischer Infrastruktur.
Biofilmografie
Moritz Hossli Geboren 1990, aufgewachsen in Obwalden (Schweiz). Studierte Kunst & Vermittlung an der Hochschule Luzern für Gestaltung und Kunst. Im Jahr 2014 zog er für vier Jahre nach Berlin, um an der Universität der Künste Berlin Kunst & Medien zu studieren. Zusätzlich zu seinem Studium hat Moritz Hossli an zahlreichen Gruppenausstellungen in der Schweiz, Deutschland und Italien teilgenommen. 2016 gründete er zusammen mit Pablo Callisaya das Tapir Filmatelier und arbeitet seither als freischaffender Künstler und Filmemacher in Luzern. Zu seinen Filmen und Videoarbeiten gehören Sunshine Acid (2020), Periglazial (2019), Stereo Kinematica (2018) und Kilo Tango Eins Drei Eins Drei (2017).
Lisa Hoffmann Lisa Hoffmann ist eine bildende Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin. Sie hat einen Masterabschluss in Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar und einen Master of Fine Arts in Kunst und Medien an der Universität der Künste Berlin erworben. In ihrer Arbeit untersucht sie Übergangszustände, Alltagsfiktionen und fragmentierte Realitäten mit einem Schwerpunkt auf ökologischen Ängsten und der Dekonstruktion dominanter Narrative. Sie nimmt regelmäßig an verschiedenen Kollaborationen und Ausstellungen in ganz Europa teil. Neben verschiedenen Videokunstwerken und Musikvideos führte sie bei den zwei Kurzfilmen La Passeggiata und It must be clear to us that we are behaving in a new way Regie. Ihr erster Spielfilm, CYANe, befindet sich derzeit in der Postproduktion.
Echo (Yankı)
Von Hazal Kara & Sezin Ertek | Türkei, Deutschland | 2020 | 19'
Ängstlich und mutig, zu Hause aber ohne sich dabei sicher zu fühlen. Eine Frau, eine Journalistin, die wegen ihres Buches im Gefängnis war, gewinnt ihre Freiheit
zurück und versucht ihr altes Leben wieder aufzunehmen. Der urbane Istanbuler Alltag
vermischt sich mit den Traumata der vergangenen, dunklen Tage. Ein Tag voller Angst und
Paranoia. Kann man sich daran gewöhnen, in ständiger Angst zu leben?
Biofilmografie
Hazal Kara wurde 1989 in Istanbul geboren. Nach dem Abschluss der Oberschule an der Kadıköy Anadolu Lisesi hat sie im Fachbereich Film und Fernsehen an der Bilgi Universität Istanbul als OSYM-Stipendiatin studiert. Im Rahmen des Erasmus-Austauschprogramms studierte sie ein Semester lang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. 2013 schloss sie ihr Studium mit der Bestnote ihres Jahrgangs ab. 2014 trat sie den Masterstudiengang in Kunst und Medien an der Universität der Künste in Berlin an und schloss ihr Studium 2019 mit der Bestnote ab.
Sezin Ertek wurde 1990 in Antalya geboren. Nach dem Abitur an der Metin Nuran Çakallıklı Lisesi hat sie begonnen, Film und Fernsehen an der Bilgi Universität als OSYM-Stipendiatin zu studieren. Zwischen 2008 und 2009 arbeitete sie als Schauspielerin im Bilgi Sahnesi Theaterteam und sammelte während ihres Studiums Erfahrung als Regieassistenz in vielen kommerziellen Produktionen, insbesondere bei der Firma Kala Film. 2013 schloss sie ihr Studium an der Bilgi Universität als Ehrenstudent ab und wurde mit einem Stipendium an derselben Universität in das Szenario-Master-Programm aufgenommen.
Good German Work
Von Jannis Alexander Kiefer | Deutschland | 2020 | 14'
Irgendwo zwischen ländlicher Idylle und dörflicher Tristesse arbeiten die beiden Handwerker Uli und Didi in ihrer Werkstatt an einem Hakenkreuz und wundern sich über die sonderbaren Neuankömmlinge im Dorf.
Biofilmografie
Jannis Alexander Kiefer studierte "Audiovisuelle Medien" in Berlin und absolvierte mehrere Praktika in München, Freiburg und Berlin. Seit 2016 studiert er "Regie" an der Filmuniversität Babelsberg. Sein Film Comments aus dem ersten Studienjahr wurde auf mehr als 80 Festivals weltweit ausgewählt und gewann mehrere Preise, unter anderem den Short Tiger von German Films. 2019 hatte sein Film Kaiser/Emperor seine Premiere auf den 53. Internationalen Hofer Filmtagen, gewann den "BILD - KUNST"-Jurypreis und wurde auf dem Fernsehsender "3sat" ausgestrahlt. Sein Abschlussfilm Kollegen // Good German Work wurde auf dem 36. Internationalen Filmfestival Warschau uraufgeführt und gewann den Grand Prix auf dem 43. Internationalen Filmfestival Moskau.
Land of Glory (Pannónia Dicsérete)
Von Borbála Nagy | Deutschland | 2020 | 27'
Inmitten des Durcheinanders, ausgelöst vom Besuch des Premierministers an einer durchschnittlichen Schule in Ungarn, sieht sich die Schülerin Márti mit einem moralischen Dilemma konfrontiert.
Biofilmografie
Borbála wurde in Ungarn in einer Tänzerfamilie geboren. Während ihres Studiums an der Fakultät der Filmwissenschaften in Budapest entstanden ihre ersten Kurzfilme. Später war sie als Journalistin tätig. 2011 verließ sie ihr Vaterland wegen persönlichen und politischen Gründen. 2012 begann sie ihr Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin in der Fachrichtung Regie. Seitdem hat sie mehrere Kurzfilme realisiert, die weltweit auf Festivals liefen. Ihr vorletzter Film, Minden rendben / Everything alright wurde für den Deutschen Kurzfilmpreis sowie für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert. Ihr letzter Film Land of Glory hat den Deutschen Kurzfilmpreis als Bester Kurzfilm 2020 und Prädikat „besonders wertvoll“ bekommen. Zur Zeit entwickelt sie ihren ersten Langspielfilm Nothing To See Here.
Stray
Von Jonas Brinker | Deutschland | 2020 | 6'
Die Wildnis der streunenden Hunde ist erfüllt von den Geistern der Domestizierung und der abwesenden Präsenz des Menschen. Vor dem Hintergrund kahler Bauten, die aufgegeben wurden, bevor eine Tür in den Rahmen gesetzt werden konnte, werden die Hunde zu einem Rudel, das durch die Wüstenlandschaft streift. Eine aufgehaltene Entwicklung, die unter dem unbarmherzigen Klima langsam zerfällt. Die Fantasie, dem wandernden Sand seinen Willen aufzuzwingen, der sich in einer konstanten gegenseitigen Bewegung langsam abschleift. Eine imaginäre Dystopie.
Text von Ben Livne Weitzman
Biofilmography
Jonas Brinker, geboren 1989 in Bochum, Deutschland, schloss 2015 seinen Bachelor an der Slade School of Fine Arts in London ab und setzte sein Studium an der Städelschule Frankfurt in der Klasse von Douglas Gordon und Willem de Rooij fort, wo er 2018 als Meisterschüler absolvierte. Während seines Studiums in Frankfurt ging er für ein Auslandssemester an die Bezalel Academy of Arts in Tel Aviv. Brinker arbeitet in zeitbasierten Medien und beschäftigt sich mit der Wechselwirkung von Natürlichem und Inszeniertem. In seinen subtilen Beobachtungen erfasst er spezifische Umwelten und kontextualisiert sie neu. Beziehungen von Mensch und Tier stellen dabei ein wiederkehrendes Motiv dar. Der Künstler beobachtet feinfühlig, wie instinktives und domestiziertes Verhalten ineinander greifen und innere Konflikte auslösen. Brinkers Arbeiten wurden kürzlich im ICC Berlin; Berghain, Berlin; Frankfurter Kunstverein; Städelmuseum, Frankfurt und Goethe-Institut Israel gezeigt.