Night Shot


Acht Jahre nach ihrer Vergewaltigung an einem Strand in der Nähe von Santiago stellt eine junge Filmemacherin ein Kaleidoskop aus Dutzenden Videotagebüchern zusammen, welche die Wunden des Missbrauchs, die sie erneut viktimisierenden Gerichtsverfahren und die sie begleitende Freundschaft zeigen, in einer Reise, aus der sich die Frage ergibt: Was ist eine Vergewaltigung wirklich, und wann endet sie?

Vision Nocturna, der Debütfilm der chilenischen Regisseurin Carolina Moscoso und der Gewinner des Gran Prix des Internationalen Wettbewerbs der FIDMarseille 2020, ist ein intimes, feminines und feministisches Metakino-Werk. In Form eines Bewusstseins- und Bilderstroms vermittelt es uns die Dunkelheit und das Licht von Carolinas Erinnerungsprozess. Ihr unentwegt gefilmter Mikrokosmos ist ein Schutz vor dem Schock, den sie erlebte und wieder erlebt. Kunst hat in diesem Fall mehr denn je die Macht, zu erinnern und zu heilen, dem Schmerz eine andere Form zu geben, der vom Persönlichen gesellschaftspolitisch wird. Vision Nocturna zeigt uns das volle Potenzial und die Stärke des Metakinos.

Maria Cera

Die Regie

Carolina Moscoso (Santiago de Chile, 1986) studierte an der Universität von Chile und hat einen Master in Gestaltung von Dokumentarfilmen an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona. Als Regisseurin und Cutterin arbeitete sie an Animationen, Videoclips, Theater- und audiovisuellen Projekten. Ihr nächster Film ist in Vorbereitung: I will never be a police officer. Sie bearbeitet den Schnitt für den Film Históricas unter der Regie von Javiera Court und Grace Lazcano.

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