A Rifle and a Bag


A Rifle and a Bag, der Dokumentarfilm von Isabella Rinaldi, Cristina Hanes und Arya Rothe, ist das Porträt einer Frau, die weit von den Klischees über indische Frauen entfernt ist. Die stolze Somi ist eine ehemalige Guerilla der Naxaliten, einer maoistisch inspirierten Rebellengruppe, die 1967 in dem Dorf Naxalbari in Bengalen gegründet wurde, um gegen die Ignoranz der indischen Regierung zu kämpfen. Sie ist auch heute noch aktiv, um die Rechte der Gemeinschaften zu schützen, die vom Zentralstaat kompromittiert und diskriminiert werden. Somi ist offiziell keine Guerillera mehr: Sie hat sich ergeben.

Zusammen mit ihrem Ehemann Pravin hat sie sich von der Militanz verabschiedet und von der Regierung eine kleine Entschädigung und eine Unterkunft am Rande des ländlichen Indiens erhalten. Somi hat keineswegs ihre Ideale aufgegeben, die sie an ihren ältesten Sohn weitergibt. Aber im Namen ihrer Kinder und deren Zukunft, musste sie das Leben im bewaffneten Kampf aufgeben. Es mangelt nicht an Schwierigkeiten, angefangen bei der Kastenstruktur, welche die Schulbildung der Nachkommen der Naxaliten behindert, bis hin zum Leben auf dem Land, das ihnen nur wenige Mittel zur Verfügung stellt, das aber reich an Würde und einem Bewusstsein ist, das alles zu einem stolzen Alltagskampf werden lässt.

Maria Cera

Die Regie

Das NoCut-Kollektiv, das hinter A Rifle and a Bag steht, besteht aus den drei Regisseurinnen Isabella Rinaldi, Cristina Hanes und Arya Rothe. Der Film, der auf dem Filmfestival Rotterdam in der Sektion Bright Future vorgestellt wurde, entstand in mehreren Zeitabschnitten und wurde ausschließlich im ländlichen Indien gedreht. A Rifle and a Bag ist eine sowohl intime als auch gesellschaftliche Geschichte, die in der Lage ist, die Essenz einer komplexen und vielschichtigen Realität einzufangen, indem sie sich bescheiden im Hintergrund hält und so das Vertrauen und die Komplizenschaft der außergewöhnlichen Somi erlangt.

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