Panorama: Rebels #2
14. November 2021 @ACUDkino Kino 1, 20:00 Uhr
La Bonita
Von María del Mar Rosario | Kuba, Puerto Rico | 2018 | 18'
Nägel aus Acryl, Haarentfernung mit Heißwachs, Permanent Make-Up mit kalter Nadel: Diese Konstruktion dient als Lack, der die verborgenen Schichten des unerkannten weiblichen Schmerzes überdeckt.
Biofilmography
María del Mar Rosario ist eine Filmemacherin aus Puerto Rico. Sie machte ihren Abschluss an der Columbia University in New York und absolvierte ein Aufbaustudium in Dokumentarfilmregie an der Escuela Internacional de Cine y Televisión de San Antonio de Los Baños in Kuba. María del Mar war 2018 Stipendiatin der IFP-Marcie Bloom Fellowship in Film und wurde auch mit dem Creative Capital Emerging Latinx Artist Stipendium in New York ausgezeichnet. Ihre Filme prämierten unter anderem auf Festivals wie IDFA, Hot Docs und Palms Springs. Sie hat einen Master in Medienkunst von der City University of New York und gerade eine Mentorenschaft im Rahmen des Independent Study Program (PEI) am Museum für Zeitgenössische Kunst in Puerto Rico abgeschlossen, wo sie ihr nächstes Projekt entwickelte. Sie lebt in Harlem, New York, und sehnt sich danach, die Themen ihrer Arbeit auf ihre Heimat Puerto Rico auszuweiten.
Lemongrass Girl
Von Pom Bunsermvicha | Thailand | 2021 | 17'
Einem thailändischen Volksglauben zufolge kann eine Jungfrau den Regen abwehren, indem sie unter offenem Himmel Zitronengras verkehrtherum einpflanzt. Dieser Glaube ist bis heute weit verbreitet. Als sich die Wolken zusammenziehen, wird eine junge Produktionsleiterin an einem Filmset beauftragt, diese Tradition auszuführen. Da ihre Kolleginnen vor dieser Aufgabe zurückschrecken, bleibt ihr nichts anderes übrig, als die Bürde auf sich zu nehmen, das ‚Lemongrass Girl‘ zu spielen.
„Die hybride Struktur einer Dokufiktion erlaubt es Bunsermvicha, die Realität zu rekonstituieren, um eine kraftvolle Untersuchung von Sexismus und Machtverhältnissen an Filmsets zu schaffen.“
Biofilmography
Pom Bunsermvicha (*1993, Thailand) machte ihren Bachelor in Modern Culture & Media Studies an der Brown University. Während ihres Auslandssemesters in Prag besuchte sie Kurse an der Film- und Fernsehschule der Academy of Performing Arts (FAMU) und führte bei ihrem ersten Kurzfilm 10:10 Regie. Ihr Dokumentarfilm E-po ist ihre erste Arbeit aus Thailand. Ihre Kurzfilme wurden auf mehreren Festivals gezeigt, darunter BFI Flare, LAAPFF, Inside Out Toronto, Internationales Kurzfilmfestival Hamburg und SeaShorts. Ihre Arbeit verbindet dokumentarische Elemente mit Fiktion und wird von ihrem Interesse an queeren und weiblichen Charakteren angetrieben. Pom ist Alumna des Tribeca Film Institute und von Berlinale Talents.
I'm Afraid to Forget Your Face
Von Sameh Alaa | Ägypten, Frankreich, Katar, Belgien | 2020 | 15‘
Nachdem sie 82 Tage getrennt waren, macht sich Adam auf den beschwerlichen Weg, um wieder mit dem Menschen vereint zu sein, den er liebt – koste es was es wolle.
Biofilmography
Sameh wurde in Kairo, Ägypten geboren und studierte deutsche Literatur an der Universität von Kairo. Bevor er nach Europa zog, arbeitete er als Regieassistent für Werbe- und Spielfilme. 2016 beendete er seinen Master in Film an der International Film & Television School Paris EICAR. Sameh’s erster Kurzfilm Fifteen hatte 2017 beim Toronto International Film Festival 2017 Premiere und gewann mehrere Preise weltweit. 2019 drehte er seine erste Werbekampagne als Autor und Regisseur. Sein letzter Kurzfilm, I am afraid to forget your face, ist 2020 der erste ägyptische Film, der seit 50 Jahren, in den offiziellen Kurzfilmwettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes eingeladen wurde. Sameh entwickelt derzeit sein Spielfilmdebüt.
Young Diego
von Osama Chami & Enrique Gimeno Pedrós | Spanien | 2021 | 7'
Gedreht auf 16-mm, an nur einem Ort und mit nur einem Schauspieler, erscheint Young Diego als eine Metapher, die zwischenmenschliche Beziehungen und menschliches Verlangen erforscht. Ein persönliches Porträt über die Jugend und die Suche nach der ersten Liebe, geprägt von einer beklemmenden Atmosphäre und einer Erzählung, die für verschiedene Interpretationen offen ist.
Biofilmography
Osama Chami und Enrique Gimeno Pedrós drehten 2017 ihren ersten Kurzfilm, According to Mateo. Er wurde auf dem Outfest in Los Angeles (Kalifornien, USA) uraufgeführt und schaffte es in die offizielle Auswahl verschiedener internationaler Festivals wie dem Fringe! Queer Film Festival in London, Cine Movilh in Chile, InDPanda in Hongkong, Our City Film Project in Südafrika und LesGaiCineMad in Madrid, wo er mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde. According to Mateo ist nun bei Filmin verfügbar.
The Tongues (Njuokcamat)
von Marja Bål Nango & Ingir Bål | Norwegen | 2019, 15'
Während eines Schneesturms in der Tundra hütet eine samische Frau ihre Rentiere, als sie von einem Mann brutal vergewaltigt wird. Ihre Schwester spürt, dass etwas nicht stimmt, und macht sich auf die Suche nach ihr. Überwältigt von Angst und Verwirrung schließen sich die beiden Frauen in ihrem Kampf um Rache zusammen.
Biofilmography
Regie und Drehbuch von The Tongues stammen von den Schwestern Marja Bål Nango und Ingir Bål, die beide der Volksgruppe der Samen angehören. Sie leben in der Tundra im arktischen Norwegen, wo sie, entsprechend ihrer Tradition, Rentierzucht betreiben.
Marja Bål Mango (geb. 1988) ist eine samische Regisseurin aus Galgujávri, Norwegen. Ihre Ausbildung hat sie an der Nordland Art and Film School absolviert, darüber hinaus studierte sie Film und Fernsehen an der Hochschule Lillehammer sowie Filmproduktion am Sámi University College.
Ihr Abschlusskurzfilm Før hun kom, etter han dro (2012) gewann den Ellen Monague Award beim imagineNATIVE in Toronto und ihr letzter Kurzfilm O.M.G - Oh máigon girl (2015) gewann sowohl den UR Award beim Uppsala Film Festival als auch den Skårungen Award beim Tromsø International Film Festival.
Marja hat an vielen internationalen Filmfestivals teilgenommen und ist Mitglied des Sami International Film Institute. Außerdem ist sie Mitglied des Vorstands des Northern Norway Film Center, einem Filmförderungszentrum in Nordnorwegen.
The End of Suffering (a proposal)
Von Jacqueline Lentzou | Griechenland | 2020 | 14'
Sofia ist mal wieder panisch. Das Universum beschließt, sie zu kontaktieren. Ein Dialog aus einer anderen Welt. Eine Planetensinfonie für den Mars, wo die Menschen wach träumen und um die Liebe kämpfen.
„Mit berührendem Humor wird über eine imaginäre Lösung für die Probleme des Lebens auf der Erde nachgedacht.“
Biofilmography
Jacqueline (*Athen, 1989) ist Autorin und Regisseurin. Zu ihrer Filmsprache gehören Assoziationen, Träume und Intuitionen. Sie sucht nach dem Poetischen im vermeintlich Alltäglichen und experimentiert mit Formaten, Zeitspannen und Gefühlen. Lentzous Werk umkreist die Themen moderne Familienstrukturen, Einsamkeit, Dualität und Einheit, Liebe und der Mangel an Liebe. Sie hat bei vier Kurzfilmen Regie geführt, die auf zahlreichen Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden, so u.a. mit dem prestigeträchtigen Cine Leica Discovery Award der Semaine De La Critique in Cannes 2018 für Hector Malot: The Last Day of the Year.