L.A. Tea Time

Eine moderne Pilgerreise auf der Suche nach einem Autor


L.A. Tea Time ist ein ungewöhnlicher Reisebericht, der – mal meditativ und mal gespenstisch – die Abenteuer von Sophie und Isabelle mit Humor und einem sanften Hauch von Magie erzählt. Die Schriftstellerin und Regisseurin Sophie Bédard Marcotte erzählt in ihrem biografischen Bericht von ihrem Versuch, die Filmemacherin Miranda July (Me and You and Everyone We Know (2005), The Future (2011)) zu treffen. Das daraus resultierende Stück handelt von dem oft zermürbenden und undankbaren Prozess des Independent, Low-Budget-Filmschaffens und offenbart eine bescheidene und doch wunderschöne Selbstfindung. Der Film geriert sich als eine Hommage an das Genie Chantal Akerman, die in dem Film in einer ganz eigenen Art als göttliches Wesen dargestellt wird, das vom Himmel aus direkt mit Sophie spricht. Und in gewisser Weise ähnelt dieser Dokumentarfilm auch dem Kino der belgischen Regisseurin: die Standbildkamera, die den Alltag der Autorin schildert, eine fast inexistente Handlung und eine Pilgerreise, um in der leeren modernen Welt einen Sinn zu finden. Die Stärke des Films ist, dass er all diese Ähnlichkeiten mit einem ausgeklügelten und außergewöhnlichen Sinn für Humor in sich vereint.

Daniel Sánchez López

Über die Regisseurin

Sophies intimistischer Ansatz lässt viel Raum für Umwege und Erkundungen und umgeht die standardisierten Grenzen eines eher didaktischen und kontrollierten Kinos. 2017 führte sie Regie bei ihrem ersten Spielfilm Winter Claire, der auf dem Festival du Nouveau Cinema, dem NYC Independent Film Festival und in der Cineteca Nacional in Mexiko präsentiert wurde. Ihr neuestes Projekt L.A. Tea Time wurde im Frühjahr 2019 bei Visions du Réel uraufgeführt.

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